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2010

Mäßig bis Gut

Feinfruchtige Aromen und frische Säure prägen den Charakter des Jahrganges

Nur durch konsequente Ertragsreduktion und enormen Arbeitsaufwand konnte eine gute Qualität eingebracht werden. Vom Wetter her, war 2010 kein Weinjahr, es gab zuwenig Sonne und zuviel Regen. Jedoch prägen feinfruchtige Aromen den Charakter des Jahrganges, die Weine sind leichter im Alkohol und sehr frisch und süffig. Aufgrund der feucht, kühlen Wetterverhältnisse ist die Ernte auch sehr klein ausgefallen.
Die Wetterbedingungen hatten aber auch ihre Vorteile: durch die gute Verrottung konnten Boden verbessernde Maßnahmen sehr gut umgesetzt werden. Beim Humusaufbau und der reichhaltigen Durchwurzelung des Bodens erzielten wir enorme Fortschritte.

Für die Reben selbst gab es aber insgesamt zu wenig Sonne und Wärme, dazu noch schlechtes Blütewetter und zahlreiche Infektionen von Pilzkrankheiten. Viel Erfahrung war notwendig, um die Herausforderungen zu meistern.
Die unterschiedliche Reife an den Beeren und ein feuchter Herbst machten die Bestimmung des Erntezeitpunktes nicht einfach. Dass der Jahrgang 2010 dann doch noch ein guter geworden ist, dafür war das Schönwetterfenster mit Föhnsturm in den Tagen nach dem 20. September

verantwortlich. Das konnten wir nutzen, um die Frühsorten zu ernten. Der Wind stabilisierte die Krankheiten und ließ die Beeren ein wenig schrumpfen, es gab richtige Sprünge in der Zuckerkonzentration, und somit den nötigen Schwung mit ins Fass.

Mitte Oktober erreichten die Temperaturen schon fast die Frostgrenze, gerade der richtige Impuls für die Blaufränkisch Trauben, um deren strenges Tannin zu lockern. Die Ernte der restlichen Rotweintrauben konnte nun beginnen, und auch der Lindenblättrige reifte gut aus.

Anfang November war dann noch eine Beeren- und Trockenbeerenauslese möglich.
Die Erntemenge fiel um 1/4 geringer aus als im langjährigen Durchschnitt, besonders beim Sankt Laurent war der Ertrag sehr klein.

Die jungen Weine sind geprägt von frischen, lebendigen Fruchtaromen und belebender Säure, die Rotweine sind sehr fein und die Alkoholwerte etwas niedriger als in den vergangenen Jahren. Wir dürfen einen süffigen Jahrgang erwarten, der sicher zu schnell ausgetrunken sein wird.